Presseartikel

aus dem Garmisch-Partenkirchner Tagblatt:


13.05.2004: "Von Morla, Momo und den grauen Männern"
Schüler der Fachakademie arbeiten Konzept für Michael-Ende-Ausstellung aus

Garmisch-Partenkirchen- Sie haben sich Gedanken gemacht - über Michael Ende, dessen Vater, die "Unendliche Geschichte". Die Schüler der Fachakademie für Holzgestaltung, die im obersten Stockwerk der Schnitzschule untergebracht ist, haben sich ein Konzept überlegt, wie die Michael-Ende-Ausstellung im Rahmen des Kultursommers in der Galerie des Marktes künstlerisch gestaltet werden kann.

"Wir haben uns in seine Bücher eingelesen", sagte Susanne Huber. Sie machten sich mit der Schildkröte Morla, mit Momo und den grauen Männern vertraut. Es seien auch Bildbände und Filme über den Vater Edgar Ende bereit gestanden, sagte Dirk Meurer. Nach einer Besprechung mit Georg Büttel, dem künstlerischen Leiter des Kultursommers, und einer Führung durch die Galerie legten die 12 Schüler los. An Kreativität wurde nicht gespart: Es gab Stühle, die von der Wand hingen, ein Amphitheater oder ein Untergrund in Uhrenform mit überdimensionalen Zeigern. Anhand der Skizzen entschied sich die Jury - bestehend aus Georg Büttel, Florian Zwipf-Zaharia, Petra Hebeisen und Gabi Rudnicki-Dotzer - für mehrere Ideen der Schüler. "Es gab kein Siegerkonzept", sagte Pressesprecherin Jutta Straßenmeyer. Vielmehr würden einzelne Aspekte aus den zwölf Konzepten umgesetzt werden. "Einiges muss auch noch überarbeitet werden", sagte Schulleiter Alexander Wanisch.

Meurer beispielsweise sei der Gegensatz von positiver und negativer Welt in Endes Büchern wichtig gewesen. "Die grauen Männer haben ein bisschen etwas von der Dunkelheit der Bilder des Vaters." Viel mit schrägen Formen arbeitete Alexander Hoffmann in seinem Entwurf. Er hat auch vorgeschlagen, dass man durchsichtige Plexiglaskugeln in den Raum hängen soll, in denen dann Bilder von Edgar Ende ausgestellt werden. Eine Idee, die von der Jury als sehr gut empfunden wurde. Bei dieser Kreativität bestehe fast die Gefahr, dass die Ausstellung in den Hintergrund rücke, da das Raumkonzept bereits eine Kunst für sich sei, so Zwipf.

Von Veronika Schandl