Presseartikel

aus dem Garmisch-Partenkirchner Tagblatt:


15.11.2004: "Der Ort ehrt seinen großen Sohn"
Der Platz an der Spielbank trägt den Namen von Michael Ende

Garmisch-Partenkirchen - Schriftsteller Michael Ende, der vor 75 Jahren am 12. November 1929 in Garmisch-Partenkirchen das Licht der Welt erblickte, wurde an seinem Geburtstag von der Marktgemeinde geehrt. Landrat Harald Kühn, die örtliche Politprominenz, die Mitglieder der Phantastischen Gesellschaft und zahlreiche Gäste wohnten der Zeremonie bei. Feierlich enthüllten der Erste Bürgermeister Thomas Schmid und Roman Hocke, Freund und Verleger Endes, das Schild "Michael-Ende-Platz". Somit hat der Raum zwischen Spielbank und Trachtenhaus Grasegger, im Herzen der Garmischer Fußgängerzone, einen Namen.

"Hier pilgert die Welt durch und nebenan ist der Kurpark, wo während des Kultursommers "Jim Knopf" Klein und Groß begeisterte und bereits eintausend Kindern, die die Erlebnisausstellung in der Kurparkvilla besuchten, die Welt Edgar und Michael Endes näher gebracht wurde", erklärte der Brügermeister, der anschließend zu einer Geburtstagslesung, in die nahe Kongresshausbühne U1 einlud, die Hocke, Georg Büttel und Dr. Gerd Holzheimer (alle Mitglieder der Phantastischen Gesellschaft) gestalten.

In 40 Sprachen sind Endes Bücher mittlerweile übersetzt, bei einer Auflage von 20 Millionen Exemplaren. "Momo" und "Die unendliche Geschichte" sind auch bei der jüngsten Umfrage wieder unter den 100 beliebtesten Büchern, und in den Medien war und ist Michael Ende mehr denn je präsent. "Ich wurde um zahlreiche Interviews gebeten", sagte Hocke, "aber die Krönung ist für mich, wie jetzt in Garmisch-Partenkirchen die Welt Endes erschlossen wird."

Der 1995 viel zu früh verstorbene Schriftsteller "lebt in seinen eigenen Fantasien fort und wäre froh drum", ist der Freund überzeugt. Michael Ende, geprägt vom Elternhaus, von der visionären Malerei seines Vaters, empfand es als Glück, stets auf der Suche nach einer bewohnbaren Welt, nach einem neuen poetischen Mythos zu sein. Er tat es spielerisch, absichtslos, wie Georg Büttel, der Endes "Rede über das ewig Kindliche" las, in eindrucksvoller Interpretation vermittelte.

Gerd Holzheimer beschloss die Geburtstagslesung mit Endes Geschichte vom Kind, Michael genannt, und dem Pagat, die eine neue Welt entdecken wollen. In seinem Geburtsort hat man begonnen, sich der Entdeckungsreise anzuschließen. msch