Presseartikel

aus dem Garmisch-Partenkirchner Tagblatt:


21.08.2004: "Seite um Seite Phantásien erobert"
Eva Mattes liest "Die unendliche Geschichte"

Garmisch-Partenkirchen - Phantásien erkundet Eva Mattes in diesem Sommer zum ersten Mal. "Ich fange an, mich dafür zu öffnen und finde es wunderbar", sagt die Schauspielerin, die am morgigen Sonntag aus "Die unendliche Geschichte" liest. Die phantastischen Welten, die Michael Ende schuf, verzaubern die 49-Jährige, die sie als "einfach und auf angenehme Weise nicht so spektakulär" beschreibt. Obwohl sie ihren Kindern früher "Jim Knopf" vorgelesen habe, entdecke sie den Autor erst jetzt richtig: "Was da an Phantasie drinsteckt, ist toll."

Nicht minder beeindruckend fand die gebürtige Tegernseerin den ursprünglichen Veranstaltungsort - "als wär's der Elfenbeinturm der Kindlichen Kaiserin." In Garmisch-Patenkirchen war sie nämlich schon öfter, nur eben nie auf der Zugspitze. Aus diesem Ausflug wird allerdings nichts, auf Grund der Wettervorhersasge. "Angekündigt sind starker Wind und eventuell Schneefall", sagt Kultursommer-Sprecherin Jutta Straßenmeyer. Daher wurde die Lesung kurzfristig in "Reindl's Partenkirchner Hof" verlegt.

Den Kontakt zu den Veranstaltern des Festivals habe ihr "Tatort"-Kollege Sebastian Bezzel hergestellt, erzählt Mattes, die als Kommissarin Klara Blum zweimal pro Jahr am Bodensee ermittelt. Bezzel, der ihren Assistenten spielt, holt sie am heutigen Samstag auch in München ab, wo die Wahl-Berlinerin ihre Schwester besuchte, und chauffiert sie dann ins Werdenfelser Land zu einem "wunderschönen Wochenend-Programm". Schon jetzt ist sich die Künstlerin sicher, dass sie ihren Ausflug in die Berge genießen wird.

Bis es soweit ist, vertieft sich Eva Mattes noch in Michael Endes Werk. Gerade die phantastischen Geschichten "liest man später mit anderen Augen." So erkennt sie, dass der Schriftsteller, der in diesem Jahr seinen 75. Geburtstag gefeiert hätte, stark von den Bildern seines Vaters beeinflusst wurde - "das Verhältnis scheint sehr innig gewesen zu sein" - und sich intensiv mit Spiritualität auseinandersetzte. Derlei Ansätze gebe es auch in der "Unendlichen Geschichte": Viele Dinge wiederholten sich und eigentlich beginne alles stets von vorn, beschreibt sie die "Parabel fürs Leben". Endes Legenden "gehen in der Phantasie sehr weit", meint die Künstlerin, "weiter als beispielsweise Harry Potter."

Von diesen Welten, die sie sich Seite um Seite erobert, zeigt sich Eva Mattes "ganz verzaubert". Einen Teil dieses Zaubers will sie an ihr Kultursommer-Publikum weitergeben, wenn auch nicht von "ihrem" Elfenbeinturm aus.

Von Tanja Brinkmann